Auch Kameras wollen mal baden gehen...

Neuseeland und das Wetter... ein Geschichte für sich. Mittlerweile haben wir bald alle vier Jahreszeiten erlebt. Wir wollen uns nicht beschweren, aber so konstant schön wie in Australien ist es hier weiß Gott nicht mehr. Das wirkt auf Fotos manchmal schön dramatisch, manchmal jedoch ist einfach kein Foto möglich, weil es den ganzen Tag in Strömen regnet...

Am Lake Wanaka im Herzen der Südinsel hatten wir jedoch gutes Wetter. Hier steht ein alter Baum im Wasser, der unter Fotografen weltweit als bekanntes Fotomotiv gilt. Ursprünglich stand dort in den 30er-Jahren ein Zaun, um eine angrenzende Weide vom See abzuschotten - aus einem Zaunpfahl entstand Ende der 30er Jahre ein Baum, der heute je nach Wasserlevel meist komplett von Wasser umgeben ist. Sehr schön anzusehen und besonders toll für Aufnahmen zum Sonnenaufgang und Sonnenuntergang!

Hier ist an unserem ersten, sehr windigen Abend, auch ein Timelapse entstanden, bestehend aus knapp 400 Fotos, die ich als Filmchen hintereinander geschaltet habe.

Wahrscheinlich war ich eines Morgens zu müde für diese Welt (kein Wunder, wenn um 04:50 Uhr der Wecker klingelt), jedenfalls fiel mir am Lake Wanaka meine Kamera samt Stativ um und beides landete laut platschend direkt vor mir im See. Was für ein verdammt blödes Gefühl! Unser isländischer Begleiter Iurie meinte nur "das wird schon wieder" - ich glaubte ihm kein Wort. Nach mehreren Trocknungsaktionen mit Reis und Silica-Gel jedoch traute ich mich nach ca. 30 Stunden, die Kamera wieder einzuschalten... und: sie läuft wie eine Eins. Es wirkte fast, als wollte sie sich einfach mal im See erfrischen und wieder grundgereinigt werden... Puh, den Schreck werde ich trotzdem so schnell nicht vergessen.

Vom Lake Wanaka aus ging es schließlich mit der nun besonders sauberen Kamera weiter in Richtung Westküste. Die Fahrt dorthin war malerisch und auch der Reiseführer bestätigte uns, dass dies eine der schönsten Strecken des Landes sein soll. Unterwegs hielten wir immer mal wieder an und Martin ließ es sich nicht nehmen, den Quadkopter steigen zu lassen (hier: am Lake Hawea) .


An der Westküste schließlich treffen Meer und Gebirge aufeinander, Regenwald säumt die Küsten und wilde Strände mit Treibholz laden zum Rastmachen ein.

Schließlich verbrachten wir einen Tag am Lake Matheson, der für seine Spiegelungen bekannt ist. In seinem Wasser spiegeln sich die Gipfel von Neuseelands höchsten Bergen, dem Mount Cook und Mount Tasman. Als wir ankamen, sahen wir leider weder die hohen 3000er-Gipfel, die sich in dichte Wolken hüllten, noch eine Spiegelung, denn das Wasser war unruhig und rauh. Wir warteten und warteten und schließlich wurden wir belohnt - mit freier Sicht und einer tollen Spiegelung. 

Am nächsten Tag ging es weiter nach Punakaiki, wo wir die so genannten Pancake Rocks in Szene setzen wollten. Sie sehen aus wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen, was ihnen ihren Namen gab. Hier ist auch Neuseelands Regenwald besonders schön. Leider aber regnete es hier wie aus Kübeln, so dass wir die Zeit kaum nutzen konnten und meistens bedröppelt im Hostel blieben. Immerhin ahnen wir nun, woher der Regenwald seinen Namen hat... 

In einer Regenpause konnten wir immerhin eine alte Goldgräberstadt namens Shantytown anschauen. Hier brach Mitte des 19. Jahrhunderts der große Goldrausch aus. Das, was übrig geblieben ist, wurde für Touristen aufgehübscht. Sicher nicht immer zu 100% authentisch, aber trotzdem ein interessanter Eindruck.

Zwischendurch blieb etwas Zeit zum Ausspannen. Und zum Muschelnsammeln, wenn es denn mal nicht geregnet hat. Und zum Pinguin-Schilder-Fotografieren.

Nach drei ziemlich schlechten Tagen schien die Sonne dann endlich wie aus Knopflöchern und wir konnten im Abel Tasman Nationalpark auf dem Meer Kajak fahren. Hier ist man durch die vielen Buchten und vorgelagerten Inseln recht geschützt unterwegs und so sind selbst wir als Ungeübte nicht gekentert.

Auf dem Weg zwischen unseren Zielen bekommen wir immer mal wieder die Kreativität der Kiwis zu spüren. Hier ein Schnappschuss eines auf ganz besondere Art und Weise dekorierten Hauses.

Unsere Zeit auf Neuseelands Südinsel näherte sich nun schon gen Ende und bevor wir auf die Fähre in Richtung Nordinsel stiegen, verabschiedete sich die Südinsel von uns am letzten Abend mit tollen Farben an den so genannten Marlborough Sounds. 

Nun heißt es "Bye bye Südinsel" - denn ab jetzt entdecken wir die Nordinsel und melden uns auch von dort natürlich bald wieder. Einen dicken Drücker nach Hause! In schon elf Tagen werden wir wieder Hamburger Küstenluft schnuppern und dann auch euch alle endlich nach und nach wiedersehen - time flies! :-)

Kommentare: 4 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Steffi (Samstag, 10 Dezember 2016 11:38)

    Das sieht wie immer traumhaft aus! Gott sei Dank hat die Kamera das Vollbad überlebt..
    Genießt die letzten 11 Tage mit hoffentlich besonders tollem Wetter!

  • #2

    Lisa (Sonntag, 11 Dezember 2016 08:19)

    Wieder tolle Bilder! Sieht traumhaft aus! Die Kamera wollte NZ halt nicht nur sehen sondern auch leben ;)

  • #3

    "Huuuii ! Ich bin am Lake Wanaka!" (Montag, 12 Dezember 2016 20:09)

    "Ähhh..., nee, doch nich!"

    Schade eigentlich, aber ich muss mich damit zufriedengeben, das
    400-Bilder-Video unendlich oft zu maximieren und abzuspielen.

    Sicherlich nicht wie im Original, aber auch sehr, sehr schön!
    Wie die neuesten Reise-Impressionen von Euch!!!

    Danke Euch sehr und wünsch' Euch viel Spaß im Norden.

    Euer Otti (vom "Lake Saltgitter")


  • #4

    hossi (Montag, 12 Dezember 2016 22:17)

    Meine liebe Kiki,
    heute gefallen mir besonders Deine "Schnappschüsse". Du hast nicht nur das "Auge", sondern auch das "Händchen" für den richtigen Moment (und damit meine ich nicht das
    Kamerabad)!!! Ich freue mich auf unser baldiges Wiedersehen ;-))

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